Samstag, 18. Februar 2012
Immer Ärger bei ebay oder keine Ehre mehr!
Es ist Zeit, dass ich auch mal meinen Unmut über die Machenschaften einiger Verkäufer äußere, die sich bei ebay tummeln. Daher bitte ich, die Überschrift deutlich zu lesen bei, nicht mit!

Aus gegebenem Anlass möchte ich drei Fälle schildern - ich hadere noch mit mir, ob die Verkäufer preisgegeben werden. Aber warum eigentlich nicht?! Das ist kein Rufmord, das ist die Wahrheit! Das ist kein Denunzieren, sondern die Wahrheit. Das ist auch keine üble Nachrede, es ist die Wahrheit!
Nur... die Erlebnisse hatte nicht ich, das ist mein Problem, weswegen ich das konkrete Anprangern wohl doch lasse!

Aktuellste Story:
gute Bekannte von mir haben günstig eine Couch ersteigert - gebraucht, gut erhalten u.s.w.
Diese Couch sollte heute geliefert und bar bezahlt werden. Die ursprünglich angegebene Lieferzeit wurde durch eine Mitarbeiterin telefonisch aufgeschoben. Der Lieferwagen mache zicken und müsse erst in die Werkstatt. Man würde sich zu späterer Tageszeit erneut melden.

Die Stunden verstrichen, ein nächstes Telefonat sagte die Lieferung ab! Nein, nicht verschoben auf irgendwann, sondern abgesagt!! Aufgeschoben meinte hier tatsächlich aufgehoben!

Was war geschehen? Es stellte sich heraus, dass der Verkäufer ein kleiner Trödelhändler war, der die Couch, zu einem Euro startend, bei ebay eingestellt hatte. Diese Ware befand sich jedoch gar nicht bei ihm, sondern stand noch im Wohnzimmer eines tatsächlichen Besitzers. Als die Couch nun nach abgeschlossener ebay-Auktion zur Lieferung an meine Bekannten dort abgeholt werden sollte, hatte der Besitzer dem Trödler die Herausgabe verweigert, weil die "Auslöse" für die Couch zu gering ausfiel! Sprich, die Couch hatte nicht genug Summe bei ebay eingespielt, von der der Trödler anzunehmenderweise noch seine Vermittlungsprovision abzog und der Rest dem Besitzer nicht genügte, die Couch den Haushalt also nicht verließ!

Und jetzt? Bei ebay motzen? Keine Chance, ist ja kein Geld geflossen. Schlechte Bewertung? Der Erhalt einer solchen scheint ja zum Volkssport zu gehören und einen Dreck zu interessieren! Wahrscheinlich käme als Ergänzungskommentar, "wer nicht zahlt, bekommt auch nix!" Oder eine andere fingierte Lüge, die dann den rechtschaffenen Käufer noch in ein seltsames Licht stellt. Eigentlich kann man nur zivilrechtlich auf Erfüllung des Kaufvertrages klagen. Schließlich ist das ein zustandegekommenes Rechtsgeschäft und es war ein Schnäppchen, worauf man bestehen können sollte. Es kann dem Käufer egal sein, ob der Trödler zur Auslöse der Couch beim Besitzer draufzahlen muss. Trödler und Besitzer der Couch hätten eine Summe ausmachen sollen. Auch der Start ab einem Euro ist volles Risiko des Verkäufers (aber man spart ja Einstellgebühren!).

Ich sage jetzt auch nicht, dass, um zeitig verständlicherweise genügend Platz zu schaffen, die alte Couch schon in Richtung Sperrmüll gewandert ist und nun Bodenhocken angesagt ist!

Gemäß des eben geschilderten Vorfalls, fällt mir ein,
ich könnte ja das Haus eines Nachbarn fotographieren, nett beschreiben und für 1.000 EUR anbieten. Das schnelle Geld! Wenn sich ein Käufer findet, hätte ich ja nicht gewusst, dass der Nachbar noch dort wohnt oder gar nicht ausziehen will. Tja, tut mir leid, klappt halt nicht. Wenn ich dann eine schlechte Bewertung erhalte, kommentiere ich für die Nachwelt, der Käufer habe sich nie gemeldet und natürlich nichts bezahlt.

Nächster Fall von privat:
es wurden zwei großformatige Bilder für je ein Euro ersteigert. Angegebener Versand waren, glaube ich, die üblichen Paket-Versandgebühren. Als es um die Versendung ging, stellte sich für den Verkäufer erst heraus, es handelte sich um Sperrgut, welches ihn ca. 50 EUR kosten würde! Ja, ist das Problem des Käufers? Ist der Verkäufer denn total bescheuert??!! Man weiß doch im Vorfeld, dass irgendwelche 2 Meter Bilder nicht in ein "Päckchen" passen! Dann muss er für seinen Fehler geradestehen, hat die Bilder verschenkt und darf den echten Versand tragen und bezahlen. Beim Einstellen einer zukünftigen Auktion, wird er sich dann vielleicht erinnern. Ich musste auch mal ein Porträt für fünf Euro malen, weil die Auktion zu einem Euro startete und sich zu wenige Bieter zu wenig darum geprügelt haben! Tagelange Arbeit für lau - und Zeit ist auch Geld! Aber ich habe es gemacht!!

Und Fazit von Fall 2: der Verkäufer verweigerte die Versendung, also brauchte auch keine Zahlung veranlasst werden.

Letzter Fall - wieder mit einem Händler:
es geht um niegelnagelneue Funkthermostate als Auktion ;.)
Nachdem also eine kleine Zahl günstig (zu günstig!!) ersteigert wurde, erhielten Bekannte die Zahlunginfos einzeln für jeden Artikel. Das bedeutet auch, mehrfache Versandkosten! Auf Rückfrage des Käufers, ob man nur einmal Versand zahlen müsse (schließlich sind alle Artikel zusammen so groß, dass sie in ein Paket passen), kam die Antwort, es gäbe Zulieferschwierigkeiten für diese Artikel. (Im Shop des Händlers waren jedoch noch genügend Stückzahlen zum Sofortkauf verfügbar!). Total unseriös! Nun stellte sich für meinen Bekannten die Frage, ob er diesem Händler überhaupt noch die Euronen gönnt? Bevor es irgendwelche gelieferten Müllteile gibt (Vorführ-, Test-, B-Ware oder wo gar ein Köter raufgeschifft hat)? Sorry, ich bin absolut in Rage, dank dieses Ganzen, selbst wenn mir das nicht persönlich passiert ist.

Wie Ihr seht, keine Ehre mehr. Kein Vermögen mehr, Fehler einzugestehen und auszubügeln. Alles Lutscher...

Generell habe ich es schon oft erlebt, dass Auktionen, auf die wenig oder gar nicht geboten wurde, einfach von den Verkäufern beendet wurden. Dazu reicht ja der popelige Hinweis "Artikel steht nicht mehr zum Verkauf, ist kaputt, zerstört, nicht mehr verfügbar" oder so ähnlich. Eine Frechheit ist das! Irgendwer hatte sogar in seiner Artikelbeschreibung den Psalm drin, er behalte sich die vorzeitige Beendigung der Auktion vor (anzunehmenderweise, wenn der Preiswunsch nicht erreicht wurde). Ein Skandal!

Man könnte ja denken, solange die Gelder nicht geflossen sind, ist auch kein Schaden entstanden. Das ist ein Trugschluss und stimmt so nicht. Schließlich handelte es sich um ein Schnäppchen, das man preislich so vielleicht nicht mehr wiederfindet oder Wochen, Monate weitersuchen darf. Es ist also indirekt ein finanzieller Verlust.

Möge es Anzeigen hageln und zahllose Rechtschutzversicherungsbeitritte, um diesen Betrügern auf Erfüllung oder Schadenersatz den Boden unter den Füßen wegzuklagen. Saubande!!!

Nun kann jeder selbst in Gedanken sinnen, wie er sich auf der einen oder anderen Seite verhalten hätte.

Spaß und Schnäppchenjagd bei 321... ist anders, denn, ob es das Schnäppchen am Ende auch wirklich gibt, bleibt fraglich!

Dunkle Grüße \m/
Grimboldtt

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